Die Zielableitung ist ein probates Mittel, um die Unternehmensziele bis zum Shopfloor herunterzubrechen und jeden Mitarbeiter in die Zielerreichung einzubinden.
Ich möchte dir eine kleine Anekdote erzählen, die ich selbst in diesem Podcast gehört habe. Es geht um einen Fischereibetrieb, der mehrere Mitarbeiter anstellt und jedem Mitarbeiter Ziele vorgibt.
Zum einen gibt es den Kapitän, der dafür bezahlt wird, dass er das Boot sicher aufs Meer und wieder zurückbringt. Dann haben wir die Angler, die nach der gefangenen Fischmenge bezahlt werden. Zu guter Letzt gibt es noch den Netzbetreiber, der das Ziel vorgegeben bekommt, dass die Fischernetze möglichst stabil sind und lange halten. Hier nochmal zur Übersicht:
Funktion
Ziel
Kapitän
Fischkutter sicher zurück in den Hafen bringen
Angler
Möglichst viele Fische fangen
Netzbetreiber
Netze sollen möglichst lange halten
Anstatt dass alle an einem Strang ziehen und möglichst viele Fische an Land holen, arbeiten die einzelnen Parteien nun gegeneinander. Die Angler versuchen in der Tat möglichst viel Fisch zu fangen und beladen die Netzte so voll wie möglich. Der Netzbetreiber fürchtet jedoch mit jedem Netzwurf, dass das Netz reißen könnte und versucht, die Netzte möglichst lange im Boot zu lassen. Auch der Kapitän hat kein Interesse daran, Gewässer aufzusuchen, die zwar gefährlicher sind, aber größere Fangchancen aufweisen. Schließlich wird er dafür bezahlt, den Kutter sicher wieder zurück zu bringen.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass alle Mitarbeiter das gleiche übergeordnete Ziel (möglichst viele Fische fangen) verfolgen. In der Praxis ist dies deutlich schwieriger umzusetzen als bei unserem Fischkutter, da nicht immer klar ist, welchen Anteil ein Mitarbeiter am Gesamterfolg hat (und wie sich dies messen lässt). Hier eignet es sich, die Ziele aufzuteilen:
- Individuelle Ziele, die der Mitarbeiter direkt beeinflussen kann (z.B. Stück/Std für den Maschinenführer)
- Gemeinsame Ziele, die nur im Team erreicht werden können (z.B: Effizienzsteigerung im Werk um 5 % p.a.)
Mit der Zielableitung alle Mitarbeiter einbinden
Mithilfe der Zielableitung werden die Unternehmensziele auf jeden einzelnen Bereich und Mitarbeiter heruntergebrochen und – wenn gewünscht – entsprechend incentiviert. Dadurch ergibt sich eine hohe Identifikation mit den persönlichen Zielen und es wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter am Gesamtziel arbeiten und in die gleiche Richtung rudern.
Dabei ist wichtig, dass die Zielableitung für alle Ebenen (von Werksleiter bis Maschinenführer) erfasst wird. Die Ziele und nötige Weiterentwicklungen werden in einem gemeinsamen Meeting von Führungskraft und Mitarbeiter diskutiert und festgelegt, wie nachfolgend dargestellt:
Wie lassen sich die Ziele realisieren?
Hervorzuheben ist hierbei die Spalte „Entwicklungsbedarf“. Es sollte sich in der Diskussion herausstellen, welcher Entwicklungsbedarf notwendig ist, um die Ziele zu erreichen. So lassen sich auch anspruchsvolle Ziele vertreten und realisieren. Schließlich sollten Ziele immer auch SMART sein:
Spezifisch
klar definiert
Messbar
transparente Kennzahlen
Attraktiv
ambitioniert und vom Mitarbeiter zu akzeptieren
Realistisch
im machbaren Bereich
Terminiert
in welchem Zeitraum soll Ziel erreicht werden
Eine Effizienzsteigerung einer Anlage um 5% kann bereits ein forderndes Ziel darstellen. In der Spalte „Entwicklungsbedarf“ wird festgelegt, wie das Ziel erreicht werden kann. Z.B. mit Hilfe eines Rüstworkshops.
Learning Lean Vorlage für Zielableitung
Lade dir hier die kostenlose Vorlage für die Zielableitung herunter:
Damit kannst du direkt loslegen und die Zielvereinbarungen aus dem Hoshin Kanri auf die einzelnen Bereiche und Abteilungen herunterbrechen. Viel Erfolg bei der Umsetzung! Falls du Hilfe dabei benötigst, melde dich gerne bei uns!